"Antisemitismus und wir", Seminar für Lehrer

10. 12. 2024

Am Wochenende vom 6. bis 8. Dezember 2024 organisierten wir ein Seminar zum Thema "Antisemitismus und wir" für Lehrer und Peer Educators in Theresienstadt. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit EPNA (European Practitioners against Antisemitism) und mit der Unterstützung des deutschen Außenministeriums organisiert.

 

Programm und Hauptredner
Das Seminar bot ein reichhaltiges Programm, das sich darauf konzentrierte, wie man Antisemitismus und den Holocaust auf eine Art und Weise lehren kann, die greifbare Auswirkungen hat und gleichzeitig unbeabsichtigte Manifestationen von Antisemitismus vermeidet. Wir hatten das Privileg, großartige Redner begrüßen zu dürfen:

  • Tomáš Kraus, der die Teilnehmer durch die authentische Umgebung des Theresienstädter Ghettos führte und den pädagogischen Teil mit Geschichten aus seiner Familie bereicherte.
  • Jakub Drábik, der einen Vortrag zum Thema "Was ist Faschismus" hielt und die wichtigsten Aspekte seiner Entstehung, Verbreitung und Verhinderung beleuchtete.
  • Peter Weisenbacher, der Forschungsergebnisse der FRA und andere Daten vorstellte, die zeigen, wie Antisemitismus von Mitgliedern der jüdischen Gemeinde in der Slowakei wahrgenommen und erlebt wird.

Lehrkräfte und Peer Educators hatten die Gelegenheit, ihre Erfahrungen auszutauschen, Methoden zur Erkennung von Antisemitismus zu erörtern und darüber zu diskutieren, wie man im Klassenzimmer effektiv damit umgehen kann. Nicht zuletzt erkundeten wir Methoden wie Golden Arrows und Deep Democracy, die eine konstruktive Diskussion über kontroverse Themen fördern.

Im Rahmen des Seminars stellten wir die erste Version einer Umfrage zum Thema Antisemitismus in Schulen vor, an der wir gemeinsam mit Lehrern, Vertretern der jüdischen Gemeinde und einem Soziologen gearbeitet haben. Obwohl die meisten Lehrer keine Zunahme des Antisemitismus festgestellt haben, wissen wir von Schulpräventivisten, dass sie eine Zunahme feststellen, insbesondere in Form von Verschwörungstheorien.

Die Teilnehmer des Seminars schätzten den praktischen Ansatz, den Austausch von Beispielen und die konkreten Hilfsmittel für den Einsatz im Unterricht. Rückmeldung:

  • "Neu waren für mich die Methoden, die Herangehensweise an das Thema Antisemitismus und die gezielte Vorbereitung des Unterrichts."
  • "Ich war sehr beeindruckt von der Kombination aus praktischer und beruflicher Perspektive und der Möglichkeit, Erfahrungen mit jungen Menschen auszutauschen."
  • "Ich verwende fast alles in meinem Unterricht".

Danksagung
Wir möchten allen Teilnehmern - Lehrern und Peer Educators von AFYN (Anna Dvořáková, Antonie Fraňková, Karolína Škaroupková) - für ihre aktive Beteiligung und den Austausch von Erfahrungen danken.

Wir danken der Gedenkstätte Theresienstadt für ihre Unterstützung und Zusammenarbeit sowie der Festung Theresienstadt und dem Hotel Memorial für die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Besonderer Dank gilt auch der EPNA und dem Auswärtigen Amt für die Unterstützung, die dieses Seminar möglich gemacht hat.

Těšíme se na další spolupráci a pokračování v boji proti předsudkům ve školním prostředí.

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