Festveranstaltung anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Stiftung Theresienstädter Initiative

23. 02. 2024

Ende letzten Jahres haben wir das 30-jährige Bestehen der Stiftung Theresienstadt-Initiative gefeiert, die einige Jahre später in unser heutiges Institut umgewandelt wurde. Der Höhepunkt der Gedenkveranstaltungen zu diesem Jubiläum war ein Treffen, das Ende Februar in den feierlichen Räumlichkeiten der Residenz der österreichischen Botschaft in Prag stattfand. Wir hatten die Ehre, vom Präsidenten des Senats des Parlaments der Tschechischen Republik, Miloš Vystrčil, sowie von der stellvertretenden Präsidentin der Abgeordnetenkammer, Olga Richterová, eingeladen worden zu sein.

An der Zeremonie nahmen auch die Botschafter der Länder teil, mit denen unser Institut seit langem zusammenarbeitet.

Unter den Gästen befanden sich auch einige derjenigen, die bei der Gründung unserer Einrichtung vor 30 Jahren dabei waren, Kollegen aus jüdischen Gemeinden und andere wichtige Persönlichkeiten. In den Reden während des Festakts wurde unter anderem darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, das Vermächtnis der Shoah immer wieder in Erinnerung zu rufen. Von den bescheidenen Anfängen, als Überlebende des Holocausts versuchten, die ersten umfassenden historischen Materialien zusammenzustellen, die auf kaum verfügbarem Archivmaterial, sondern hauptsächlich auf ihren eigenen Erinnerungen und persönlichen Zeugnissen beruhten, ist die Agenda zu einem recht umfangreichen Umfang angewachsen. Unser Institut baut nach wie vor auf diesen Grundlagen für weitere Forschungsarbeiten auf, organisiert aber auch viele Gedenkveranstaltungen und nicht zuletzt sehr erfolgreiche Seminare für Lehrer zum Thema Holocaust. Unseren Gründungsvätern und -müttern ging es vor allem darum, dass ihr Leid und das ihrer Angehörigen nie vergessen werden sollte. Dieses Mahnmal wurde allmählich zu einer allgemeinen Warnung, die für die gesamte Gesellschaft gilt. Wie hochaktuell sie ist, wurde uns in letzter Zeit leider immer wieder vor Augen geführt.


Wir waren daher sehr erfreut, Worte der Anerkennung sowohl von Präsident Vystrčil als auch von Botschafterin Bettina Kirnbauer zu hören, die die treibende Kraft hinter der Tatsache war, dass wir in der Residenz der österreichischen Botschaft (die übrigens einst der Familie von Fred Astaire gehörte) tagen konnten. Die langjährigen Beziehungen unseres Instituts zu Österreich beruhen vor allem auf der Beteiligung österreichischer Freiwilliger der Organisation Gedenkdienst an unserer Arbeit. Jedes Jahr können wir eine Studentin oder einen Studenten bei uns begrüßen, die oder der sich für unsere Arbeit interessiert und eine wichtige Unterstützung für uns ist.

All dies wollen wir weiterhin beibehalten und ausbauen. Auf diese Weise wollen wir dem Andenken derer gerecht werden, die die Schrecken des Nationalsozialismus überlebt haben und es auf den Punkt gebracht haben:

Nie wieder! Die Welt scheint sie nicht gehört zu haben. Deshalb müssen ihr Vermächtnis und ihre Arbeit von uns und von vielen, die nach uns kommen werden, weitergeführt werden.

 


JUDr. Tomáš Kraus

Direktor des Instituts der Theresienstädter Initiative