Z Prahy do Prahy - Po stopách Maxe Livniho v Česku, Polsku a Německu

24. 07. 2024

Diesen Mittwoch folgten Thomas und unsere Freiwillige Lena der Einladung von Beit Theresienstadt und Memos zur Abschlussveranstaltung des Projekts „Von Prag nach Prag - Auf den Spuren von Max Livni in Tschechien, Polen und Deutschland“. Während der zweiwöchigen Reise begab sich die Gruppe mit Teilnehmern aus Israel und Deutschland auf die Spuren des Holocaust-Überlebenden Max Livni - von Theresienstadt über Auschwitz bis nach Kaufering in Bayern. 

Überschattet wurde die Reise von der Nachricht, dass Max (Mordechaj) Livni in Israel verstorben ist. Zu seinem Gedenken wurde eine Schweigeminute eingelegt. 

Zum Abschluss der Veranstaltung tauschten die Teilnehmer ihre Eindrücke und einzigartigen Erfahrungen der Reise aus. Im Anschluss an das offizielle Programm kam es zu einem angenehmen Austausch zwischen Gästen und Teilnehmern. 

Wir danken Beit Theresienstadt und Memos für die Einladung! 

 

Nachruf 

Mordechaj Livni, geboren als Max Lieben am 15. Februar 1926 in Prag, war der jüngste von drei Söhnen einer orthodoxen jüdischen Familie. Sein Vater, Evžen Lieben, war Altphilologe und Lehrer, seine Mutter war Hausfrau. In der Familie wurde hauptsächlich Deutsch gesprochen, und Max besuchte sowohl tschechische als auch deutsche Schulen. 1939 emigrierte sein ältester Bruder Artur (Avraham) nach Palästina. Max und sein älterer Bruder Rudolf engagierten sich in der zionistischen Jugendorganisation Makabi ha-cair. 

Am 8. Juli 1943 wurde die Familie in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo Max weiterhin an zionistischen Aktivitäten teilnahm. Am 28. September 1944 wurden Max und Rudolf nach Auschwitz deportiert. Etwa zehn Tage später wurden sie zur Arbeit ausgewählt und in das Lager Kaufering IV deportiert, wo Rudolf im Dezember 1944 starb. Bei der Evakuierung des Lagers im April 1945 wurde Max auf einen Todesmarsch ins Lager Allach geschickt, wo er schließlich befreit wurde. 

Nur etwa sechs Mitglieder der Familie Lieben überlebten den Krieg. Nach seiner Rückkehr nach Prag versuchte Max, sich wieder der zionistischen Bewegung anzuschließen und nach Palästina auszuwandern. Im Januar 1946 arbeitete er in einem Heim für verwaiste Kinder in Bratislava, das von Makabi ha-cair geleitet wurde, wo er seine zukünftige Frau Eva Fürstová (Chava Livni) kennenlernte. Im Mai 1949 zogen sie nach Israel und lebten zunächst im Kibbuz Kfar Ha-Makabi und später in Kirjat Tivon. Das Paar hatte drei Kinder, von denen das jüngste im Kindesalter starb. Mordechaj arbeitete als Techniker, und Chava unterrichtete Keramik. Sie waren Gründungsmitglieder des Archivs und der Gedenkstätte Beit Theresienstadt.

 

Quelle: Paměť národa - Mordechaj Livni